Missing in Westig

immer, wenn die Helden sich nach der Heldenfahrt sputen, dann können sie auf WDR 5 die herrliche Sendung Lebenszeichen hören – selten ohne Mehrwert im Bereich Wissen.

Aber, man muss die Geschichte von Beginn an erzählen, und das geht so:

der herrliche Klang der Orgel von st. Peter und Paul in der geitbecke und die einleitenden Worte des Pfarrers auf WDR 5 wurden vom hässlichen Klingeln des Smartphones gestört. “… Äh …,Jogi…,wo bisse …?” Ja, wo war ich, im Schwimmbad natürlich, wo ich die Abmeldung des kränkelnden Lapierre gelesen hatte – und sonst – NICHTS und wo ich mich dem sonntäglichen Radiogottesdienst – diesmal aus hemer – hingeben wollte.

Aber, Helden sind ja spontan, so dass getan wurde was getan werden muss, rein in die Klamotten und raus in die regnerische, windige, ja sauige Umwelt und in den Berg. Nee, was kann man alles besprechen in so unwirtlicher Umgebung, den Tablettenplan eines fast 60Jährigen, die Unpässlichkeiten anderer möglicher Mitfahrer, die allgemeine politische Lage, Für und Wider des Alkoholkonsums, Vorteile des Sauerlandes gegenüber der unerträglichen Hitze in Spanien u.m.

Da waren wir dann aber schon durch fast unbekannte Wege in der Nähe von Frönse geschrotet, rauf und runter und hatten vor einigen wegen ‘ unbespielbarkeit’ gescheut. Ja, wir geben es zu, es waren auch einige Schiebepassagen dabei und der ERSTE Sturz von Jogi. Aber da waren wir schon wieder in Westig und näherten uns, nach einem kurzen Ausflug in die Welt der bündischen Jugend (Steinbruch), wieder der Religiosität. Ein Berg sollte es nämlich noch sein und wir nahmen ihn auf einem Weg, den selbst ich -wahrscheinlich – selbst noch nie gelaufen war und den der Westiger Jogi in seiner Jugend wegen der marodierenden katholischen Messdienerhorden gemieden hatte. Eine freundliche Eingeborene bestätigte, dass uns nach einem kurzen Steilhang ein breiter Weg erwarten würde. Sie hatte recht, aber selbst Klaus Peter Thaler hätte es nur im Krebsgang vermocht ihn zu bezwingen.image

Aber dann ging es ab – ein/zwei Kilometer – da stand die nächste Kletterpassag an. Tiefer, schmadderiger Untergrund, an dem der Direktor seine Freude gehabt hätte, fahren – unmöglich. Und immer in der Angst, dass fanatische Katholiken den Atheisten Jogi riechen und aus ihren versteckten, wehrhaften Kralen hervorbrechen um ihn zu verbrennen.image

Endlich war dann der Berg erklommen und evangelisches Gebiet erreicht, aus dem Tal drohte lediglich St. Petrus Canisius der schwarzen Seele …

wer sein Rad liebt, der robbt ...
wer sein Rad liebt, der robbt …

In Schussfahrt ging es dann die ‘ Küche’ abwärts, der traute Geruch des Vereinslokals lockte und eher widerwillig bediente der vereinswirt zwei zugesaute Helden, teilweise mit heißem Tee und Robbie jaulte andächtig dazu.

Vor fast 400 Jahren, so war es dann dem ‘Lebenszeichen’ im Radio zu entnehmen, stellte sich Friedrich von Spee dem Hexenwahn entgegen und hielt flammende Reden, auch gegen die Tribunale zu Lasten der Nicht- oder Falschgläubigen. Jogi, auch ihm hast Du das Überleben zu verdanken.

Und wer noch mehr ‘Lebenszeichen’ hören will: die Themen der letzten Sendungen waren

Kleine und große Ekstasen:
Von Dionysos bis Ecstasy

Vom Boom der Heroen:
Jeder ein Held?

http://www.wdr5.de/sendungen/lebenszeichen/spee-von-langenfeld-100.html

Möge der Schriftführer Teile dieser Sendungen in der Satzung verarbeiten.

eine letzte Mitteilung: der Blinde fährt am kommenden Sonntag nicht!

wer sein Rad liebt, der..

Hatte mal wieder keine Lust. Aber nachdem der innere Sauhund niedergewürgt und die blinde Bergziege ZUHAUSE ! abgehohlt war, wars  trotz steifem Nacken, Gürtelrose und schwächelndem Kreisläufer eine interessante Tour.
Ein gefühltes Drittel der Strecke haben wir unsere Sportgeräte geschoben oder über umgefallenne Bäume gewuchtet und das in unheimlichen Gefilden, die selbst dem ausgwiesenem Geläufkenner Jupp unbekannt waren. Oberhalb des Westiger Katholentempels konnte man die Geister der ehemals mißbrauchten Messdiener spüren und ich war erleichtert als wir nach 2 sportlichen Stunden in die treuen Augen unseres Clubdackels blicken konnten ; mit dem guten Gefühl : ” jut , dass wir gefahr´n sind  ! “