Gezz lass mal lapierre in Ruhe! Der hat Urlaub!

Schön an der Schilderung der Unzulänglichkeiten ist ja insbesondere, dass Du als Blinder die Fernsicht genießt.

Wie sagst Du immer so schön? “Hütchen ab!”

Ich füge jetzt noch eine “Lider hoch” hinzu.

Und damit meinen ich jetzt nicht ihn, den Máximo Lider, möge er nun heute 80, 90 oder 100 geworden sein … selbst das weiß man ja nicht so genau.

Warum ist Lapierre in Rente?

Das ist natürlich immer mal wieder eine interessante und viel diskutierte Frage im Fahrerfeld, selbstredend nur, wenn der Direktor – der diese Daseinsform gleichfalls erreicht hat – nicht anwesend ist.
Dieser Blog hat die Antwort jetzt offensichtlich gemacht:
WEIL ER ES KANN!
Das ist jetzt nicht nur einfach so dahingesagt, nein, er hat eine Stufe der Erleuchtung erreicht, die diese Entscheidung der rentenversicherungsanstalt vollkommen rechtfertigt!
Wer nur einmal versucht hat, das berühmte Billyregal unfallfrei aufzubauen, ohne 4 Schrauben über oder drei metallwinkel zusätzlich verbaut zu haben, wer Computer ohne nahe am Nervenzusammenbruch zu sein einrichten oder chinesische deckenstrahler ohne Stromstoß installieren will, der weiß was ich meine!
Hat es je in nur irgendeinem Gewerk eine derart präzisere, auf allen Schnickschnack verzichtende und gleichwohl zum Ziel führende Bedienungsanleitung gegeben, als die zum Ausbau meines Vorderrades??
Nein, denn damit kann man das Rad auch wechseln, wenn man blind ist.
Von daher erschließt sich nun auch, warum Deutschland auf dem Weg zur dienstleistungsgesellschaft ist und Lapierre dauernd im Urlaub. Er hat sich eine Nebenerwerbserlaubnis besorgt und fertigt zwischen Herd und kinderversorgung auf- und ausbauanleitungen und verdient zur Rente ein Heidengeld.image image
Großartig für das Wachsen solcher Erkenntnisse ist eine gepflegte MTB-Tour durch die heimische Natur. Zu der brachen am Mittwoch der wiedererstarkte Novize, die in Spanien geröstete Scheibe, der pfeilschnelle und Berge suchende manitou, bei dem immer noch nicht klar ist, ob der unbändige Biss am Berg vom Doping oder von irgendwelchen indianischen Tanz-, Bet- oder Opferritualen stammt, und der Blinde auf einem leihrad auf. Der Direktor, gssn, hatte im Vorhinein schon abgesagt, wahrscheinlich konnte er die Bedienungsanleitung seines navis auf der Fahrt von Holland ins sommerliche Sauerland nicht lesen (Lapierre, übernehmen Sie!)
Bei fast blauem Himmel und Sonnenschein, die Temperaturen lagen in der Nähe von 10 grad (plus!), ging es – bei Georg vorbei – den hochgiebel rauf, weiter zur Wegespinne. Mit Fingern, so weiß wie die des Direktors, musste die rasende Abfahrt Richtung Deilinghofen bezahlt werden. imageWie soll da einem wieder warm werden.image ‘Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn’ dachte sich der blinde und schlug noch eine kleine Schleife vor, die die Gruppe kaum murrend anging. Mit prachtvollen Ausblicken bei einer unvorstellbaren Fernsicht folgte die Belohnung auf dem Fuß. Die Dammer Berge und der Teutoburger Wald grüßten am Horizont. (Die diversen Theorien über den Standort, die zu Füßen liegende Stadt und manches mehr und auch die lauferinnerungen des blinden sollen hier huldvoll verschwiegen werden)
Die Abfahrt über Deilinghofen und das Felsenmeerschule ging dann wie das brezelbacken und schon standen leckere gekühlte Flüssigkeiten beim vereinswirt auf dem Tisch. Zwei Aspiranten auf das weiße Trikot des besten Jungprofis ergänzten die Runde.

Ja ja, und der Blinde freut sich schon jetzt auf das herbstseminar, damit das Bilderdrehen besser klappt. Bei der Rechtschreibung fehlt es nicht an Deutsch-, sondern eher an IPadkenntnissen, aber da schreibt Lapierre bereits an einer Anleitung.