Handschuh mit wollenem Eingriff

Luschen!

Der Blinde und sein Direktor sind ganz wunderbar über Stock, Stein, Dreck und Schlamm gefahren. Leichte Feuchtigkeit am Anfang wurde von strahlendem Sonnenschein bei durchaus angenehmen Temperaturen abgelöst.

Aber der Bunte sitzt in der Sauna, der Pessimismusbeauftragte macht per Telefonkonferenz seinem Namen alle Ehre und selbst Atta macht sich wohl eher noch ein Tässchen Sonntagskaffee oder ein “Josephs” auf. Vom Kulturbeauftragten war keine Stellungnahme zu erreichen. Nach Diktat verreist.

Die Frage “Helden” oder “Luschen” wird sich jeder selbst beantworten müssen.

Der Pessimismus-Beauftragte jedenfalls hat noch die “Kurve gekriegt” und mit den feuchten Spitzenfahrern einen grünen Tee bei Peters genommen. Dies wird wohlwollend zur Kenntnis genommen.

Zum Titelbild: diese beiden losen Handschuhe liegen bei Peters vor der Terrasse! Überreste vom Neujahrsempfang?

Busfahrers Headbanger

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hier ist noch kurz eine netter anzuschauende Galerie – an der anderen muss ich noch rumschrauben …

 

Angemessen, feierlich und würdevoll


HeldInnen zelebrieren Ihren Gedenktag

“Was konnte nach so einer Ausfahrt noch kommen” fragten sich acht wackere Helden bei klirrender Kälte auf den Höhen des Sauerlandes?

Über dem Direktor geht der Eismond bei blauem Himmel und Heldenwetter auf
präventiv wird der gewesene Feuchtigkeitsbeauftragte zum heiligen Kulturbeauftragten erhoben

Das, was sie dann aber im liebevoll geschmückten Festsaal des Gasthauses Peters – der schon beim Einzug der Helden unter Melodien aus Carmen, z.B. «L’amour est un oiseau rebelle» erbebte – erwartete, dass hatten sie selbst in ihren kühnsten Träumen zu träumen gewagt!

Es kann darauf verzichtet werden, den festlichen Nachmittag in all seinen überraschenden Einzelheiten zu schildern, schließlich war (fast) die gesamte Gemeinde versammelt und die Mediathek bietet einen Überblick in Bild UND Ton und es wird sicher noch mancher fotografischer Beitrag hinzugefügt. Zweifelloser Höhepunkt – das elfengleiche Umtanzen des Schutzpatrons der Helden durch die Damen. Man konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, Strawinsky habe sich diese Szene als Vorbild für seinen wilden ‘Sacre du Printemps’ genommen – allein, der Heilige Josef kam nicht zu Schaden, vielmehr schien es ihm zu gefallen und er im Kreisen um sich selbst die innere Mitte zu finden. Unweigerlich kam den BetrachterInnen bei Inszenierung und Choreografie die unvergleichliche Pina Bausch und ihre schier unerschöpfliche Kreativität und Verwandlungsfähigkeit in den Sinn. Fürwahr, dies war allerdings auch mehr als recht, denn dem Daniel Düsentrieb des 21. Jahrhunderts war es gelungen, Anmut, Kraft und Hingabe in ein Gesamtkunstwerk zu integrieren, dessen Interpretation noch Generationen von Kunstkennern an die Grenzen ihrer Rezeption führen dürfte.  Der Einfluss dieses Gesamtkunstwerkes – begleitet von den Ausführungen des Direktors – kann in seinen Auswirkungen auf die Entwicklung der zeitgenössischen Eventkultur momentan noch gar nicht eingeschätzt werden.

Da wird einem nicht bange, wenn man an die weitere Entwicklung des Heldenclubs denkt.

Was sich allerdings dann, unter dem flirrenden Licht der Discokugel, noch zutrug, darüber sollte doch der Mantel des Schweigens gedeckt werden.


Vielleicht kann ein Ausschnitt aus dem Gedicht von Joachim Ringelnatz ‘Mut der reifen Jugend’ dabei helfen eine Vorstellung zu bekommen, was in so jung-reifen Hirnen geschieht und es mag dem Einen oder der Anderen ein Licht aufgehen:

 

Soll reife Jugend weise, überlegen,
Maßvoll, gelehrt und unpolitisch sein??
Darf sie verdreht und zukunftsblind verwegen
Vergnügen saufen?? – Ja! und so auch: Nein!

Ich weiß darüber keine Regel,
Weiß nur, wie stets das Schicksal das entschied.
Doch zwischen freiem Bursch und blödem Flegel
Sieht nur ein Schwachkopf keinen Unterschied.

Was soll man dazu sagen – so isset!

 

 

Dem Feuchtigkeitsbeauftragten

Ein dreifach kräftiges hipp hopp Hurra!

Möge er feucht und fröhlich das Werk beenden. Unsere Hochachtung ist ihm jetzt schon gewiss!

Feucht und fröhlich war auch die elektrische Geburtstagsfeier und der Direktor schwang das Tanzbein.

Möge er nicht mehr leiden und die Heldenfeier und die Jahreshauptversammlung zu einem würdigen und erfolgreichen Ende führen.

Gelobt seien alle Stützen des Clubs, gelobt sei der Berg und möge der Sonntag uns Schnee und Sonne bescheren.

btrmdn

Die Spannung steigt: Sonntag sonnig und trocken, später feucht-fröhlich

Zweimal werden wir noch wach, heisa dann ist Heldentag. 

Ich weiß, viele von euch können den kommenden Sonntag auch kaum erwarten. Die Vorhersagen sind aber auch zu verlockend. Besonders euer treuer Schriftführer und Feuchtigkeitsbeauftragter in Personalunion, der seit Tagen im dunklen und kalten Keller hämmert, schraubt, klebt, streicht und verkabelt (dreimal hat’s die Sicherung rausgehauen), freut sich auf einen sonnigen Ausritt auf Cuby Blue. Und anschließend natürlich auf einen feucht-fröhlichen Neujahrsempfang.

Vorbei sind dann die einsamen Abende zwischen Fahrradschrott und Schraubenschlüsseln, an denen ich als neuer Kunst- und Skulpturenbeauftragter (macht hier außer mir eigentlich sonst noch jemand etwas?) bemüht war, die hochgestecken Erwartungen des Direktoriums zu erfüllen. Gleich drei Elemente sollten hier kunstvoll miteinander verwoben werden: die würdige Präsentation der Josef-Figur als Schutzpatron der Helden und zudem die Schaffung einer Tischskulptur, die gleichzeitig als Stammtisch-Ständer dienen sollte. Puhhhhhh!

Doch man höre und staune: Bis auf ein paar Feinheiten, die noch am morgigen Samstag erledigt werden müssen, ist das Werk vollendet und stellt mich damit erneut vor eine große Herausforderung:

Wie bekomme ich das Monstrum durch die Kellertür und ins Auto?

Der Programmdirektor empfiehlt:

Aus gegebenem Anlass empfiehlt der Programmdirektor die Lektüre der Agenda des Neujahrsempfanges (zitiert aus der Erstveröffentlichung vom 15.12.2018):

 

Liebe VereinsmitgliederInnen und FreundInnen,

Am Sonntag, 20. Januar 2019 – um 12:00 Uhr in der Gaststätte PETERS passiert`s!

Der Neujahrsempfang heldenhafter Radartisten für die Damen und Herren ihrer Herzen, für die Kinder, für alle FollowerInnen, für überhaupt alle FreundInnen und natürlich wesentlich für sich selbst.

Wieso nicht im Vereinsheim? Der bräsige Wirt liegt unterm Laubhaufen. Macht Winterschlaf. Muss auch mal sein.

Bei Gaststätte Peters haben wir einen schönen Raum, eine lange Theke und aufgeschlossene Wirte. Das heißt, bisher jedenfalls …

Jedenfalls wird von mehreren Seiten versichert, das Essen dort sei empfehlenswert – um 12.00 Uhr verspürt man ja schließlich leichten Appetit. Und Durst. 

Jetzt zur Agenda der Festivität:

11:45      Eintreffen der Helden von der sonntäglichen Ausfahrt per Rad

12:00     Der Heldenduft hat sich gelegt. Eintreten der GästInnen scheint ungeschützt möglich

12:15      Nach einem ersten Bier wird verbaler und körperlicher Kontakt zu den vergötterten Helden vermutlich machbar – man  weiß es noch nicht so genau.

12:20     Der Wunsch des Direktors wird wahr:

Die Performance:

die anwesenden Damen, von uns verehrt und geliebt, bringen eine Darbietung voll femininer Eleganz, Anmutung und Kraft auf die Bühne des Hauses

bis
13:00     stehende Ovationen

13:01     Mittagessen

13:15      Der Direktor überblickt das glorreiche vergangene Jahr und wirft einen zwinkernden Ausblick auf kommende, mit sportlich wie  kulturellen Höhepunkten nur so gespickten, rosige Zeiten.

13:16      Der Schriftführer und der Feuchtigkeitsbeauftragte in Personalunion (von der Ämterhäufung sieht der Direktor mal großzügig ab) inszeniert im Rahmen eines Tisch-Skulpturen-Vorhabens

Die Enthüllung des Josef!

Im Anschluss umtanzen die Damen elfengleich das Monument verehrungswürdiger Schönheit

13:40      Die Vereinssatzung wird erneut nicht besprochen

13:41       Das Vereinsmitglied Atta stellt den Antrag zur Tagesordnung, unmittelbar eine Runde Streuobstwiese wegen des schönen Erfolges der Skulptur auf Vereinskosten zu bestellen

13:41       Der Antrag wird abgelehnt. Der Kassenwart sträubt sich mit Haut und Haaren

13:41       Streuobstwiese wird trotzdem bestellt. Atta und alle Anwesenden ist zufrieden.

13:42      Der Direktor dankt den Völkern der Sowjetunion für Frieden und Freundschaft seit nunmehr 102 Jahren

13:43      Die Jugendgruppe kommt zu Wort. Nacheinander.

13:45      Allgemeine Aussprache und Durcheinander wegen Streuobstwiesen

16:50      Aufhängen der Diskokugel für die darauffolgende Jugenddisko

17:00      Jugenddisko in Zusammenarbeit mit der Klasse 10 b des örtlichen Mädchengymnasiums, Frau Lehrerin Stöchtrup-Klötinski

19:00      Wenn`s am Schönsten ist, soll man aufhören! Das hat schließlich noch keinem geschadet. Sagt Frau Stöchtrup-Klötinski.

 

 

Ein entsprechendes Hand-Out über Inhalt und Ablauf wird den GästInnen zu dokumentarischen Zwecken passgenau zugestellt – oder kann per .pdf abgerufen werden.

Direttore

Inge und Georg

Soooo gerne hätten die gastfreundlichen Schmieders drei aufrechte Helden zum verspäteten Frühstück bei sich aufgenommen. Das konnten  und durften sie aber nicht annehmen – nicht nur wegen des Schmiederschen Interieurs – schließlich hatte der Winterwirt zum neuen Jahr die Wirtsstube eifrig gewienert und harrte, gemeinsam mit dem einzigen Frühschoppengast, dem Einzug der Helden zur Saisoneröffnung.

Die wurde  dann von Atta dem Altlehrer, dem blinden Josef und dem geschätzten Direktor gewohnt festlich und würdevoll zelebriert, Alfred und Josef gedachten dem vergangenen Sommer zudem mit einer gut gekühlten Streuobstwiese. Unter solchen Vorzeichen kann die neue Saison nur ein Erfolg für die drei Helden werden.

Was den Rest des Clubs bewogen hat, der Saisoneröffnung fernzubleiben, das bleibt das Geheimnis dieser Scheinhelden. (Und dem Feutigkeitsbeauftragten sei gesagt: „Mehr Feuchtigkeit ging selten, wenn überhaupt.)

verpassten sie doch eine 20er Runde durch das heimische Revier auf leicht wässriger Unterlage und 711 Höhenmeter. Von den Höhen war allerdings eine Weitsicht nur sehr beschränkt bis garnicht möglich.

Diese wurde aber beim Wirt geschärft, so dass unter den Sitzen der Helden die kleinen Pfützen auch ohne Okular und mit bloßem Auge sichtbar waren. Frau Wirtin erklärte sich aber gern bereit diese zu beseitigen, der Hinweis, dass beim letzten Besuch beim Urologen alles ok gewesen ist, hätte unterbleiben können.

Warum der Titel der neuen fahrradzeitung so ist wie er ist, das ist auch seit heute klar:

Aber er hätte doch dann zum trinken kommen können!

wie auch immer – wahren Helden ist jetzt langsam auch wieder warm, sie sind trocken

und sehen so aus:

btr