Corona hat uns ganz schön ausgebremst

Mein Handy meldet sich: Mittwoch, 19:30 Uhr, Bikerstammtisch,  Mettgenpin – die urige Kneipe mit dem besonderen Wirt –

Ein Termin, der sehr viel Spaß mit sich bringt. Ich treffe nette Menschen, mit denen man gut schwätzen kann, die mir aber auch sehr wichtig sind.

Diesmal fällt er aber aus. Hiefür gibt es einen wichtigen Grund, der akzeptiert werden muss. Aber es fällt ganz schön schwer auf die gewohnten schönen Dinge zu verzichten. Auch unser Weißwurstfrühstück findet erstmal nicht statt, obwohl Susanne und ich uns schon darauf sehr gefreut haben. Erst in so einer Situation stellt man fest, dass  solche Dinge das Leben bereichern und wichtig sind.

Jungs, ich vermisse euch und schlage einen virtuellen Online-Stammtisch vor.

…und natürlich fahren wir, sobald die Quarantäneampel wieder auf grün springt, die nächste Runde aus.

Bleibt gesund!!!

Gibt es ein Heldentreffen im Himmel?

 

Schade, diese Szene hätte mit der laufende Kamera eingefangen werden müssen, weil sie jedem Betrachter im Kino eine Träne entlockt hätte. Aber allein die Erzählung erwärmt das Herz in kalten Zeiten. Da stellt doch ein “untergetauchter” Held dem Herrn Direktor ein Rähmchen Bier in Begleitung zweier Mettwürstchen vor die Tür und lindert so die größte Not. Die wird kurze Zeit später demonstrativ in Form eines Löwenzahnsalates dokumentiert. Was soll die Welt da denken? Wenn Führungspersönlichkeiten jetzt Gänseblümchen zu sich nehmen, kann die Apokalypse doch nicht mehr weit sein, oder? Weit gefehlt. Wenn der Direktor es nicht selbst getan hätte, dann wäre das gelieferte Wurstpaket investigativ von mir geöffnet und Scheibe für Scheibe aufgerollt worden. So wie die Fleischersfrau rosig grinsend das Röllchen Kinderwurst dem kleinen Lutz damas über die Theke reichte. Kurzum: Bier und Wurst vereinigen sich in der direktorialen  Zweisamkeit zur “Bierwurst” und stellen zurecht die kätzerische Frage, warum das Volk nach Nudeln und Mehl lechzt, wo doch “Bierwurst” satt und strunkelich zugleich macht.

Wobei wir bei der erschreckenden Reportage uneres rasenden Reporters Josef von der Muhs angelagt wären, der einmal nicht über  Adels-, sonder aus Aktualitätsgründen über geschlossene Wirtshäuser sinniert. Hervorragend bebildert wie weiland die Jagdszenen auf die RAF führt der Autor uns Deutschlands größte Schande nach der letzten Fußballweltmeisterschaft vor die geröteten Augen. Dem Betrachter und literarisch gebildeten Leser klebt dabei unweigerlich die staubtrockene Zunge unter dem Gaumen und die absurdesten Fragen schießen ihm durch die Ganglien. Kann ich ohne Stammtisch weiterleben? Gibt es ein Heldetreffen im Himmel? Zapft der bräsige Wirt auch auf Wolke 23?

Da ist es hilfreich, ja gar heilsam, wenn Josef von der Muhs uns auf dem Rad romangleich hinaus aus der trockenen Geisterstadt mit in seinen Wald nimmt. Laut pfeifend verliert der Leser dabei die Angst vor der Zukunft. Ein unverhofftes Angebot löst unwillkürlich leicht die Zunge vom Gaumen, weil ein dünnes Speichelrinnsal sich auf einen tiefen Schluck aus der Flasche freut und es kaum erwarten kann, als reißender Bierfall die Kehle hinab zu sprudeln. Freitag. Terrasse statt Wirtshaus? Ist das in diesen Zeiten ernst gemeint? Gibt es Gründe? Klärt mich auf.

Der Direktor hat ja so recht. Es lebe das (der finde ich aber schöner) Heldenblog. Wer jetzt Zeit hat, sollte schreiben. Dazu eine kleine Hilfestellung aus dem Einmaleins des Journalismus: Die Geschichten liegen auf der Straße, man muss sich nur mal bücken. Ok, Ok, jetzt habe ich wieder nicht an euer Alter gedacht…

Der Direktor hat ja Zeit!

Deswegen möge er die Titelzeile meines letzten Beitrages mit Noten unterlegen, dann liest es sich einfach besser.

BesteGrüsse vom  Arbeitsweg, ca 300m  vor der Unfallstelle,

Keep biking

btr
fbt

Corona hier Corona da wir fahren Rad tralalala

Was ist denn hier eigentlich los, Texte von denen man nie erwartet hätte dass sie gepostet werden. und dann hat der direktor gelernt, dass man Löwenzahn und Gänseblümchen essen kann, Bravo!

Dann will ich meinen Senf auch mal dazu geben:

wie heißt es so schön bei das Leben des Brian: “er ist der Liebling des Centurio, er hat ihm ins Gesicht gespuckt. seit 40 Jahren hänge ich hier schon und noch nie hat mir jemand ins Gesicht gespuckt und gestern erst haben sie mich umgedreht.

So ähnlich ging es mir eben, als ich vor dem Vereinsheim stand und dachte, was würde ich mir doch vom Bräsigen gerne ein Bierchen einschütten lassen  aber nichts gewesen. Und im Übergangsheim , wo mir noch am Sonntag nach unserem  Ausflug  zu gut holmecke erzählt wurde,  “wenn wir drei Wochen schließen müssen, dann können wir auch gleich zu lassen” , das gleiche Bild .  Was nun die Frage des Novizen angeht ob gefahren wird: natürlich!  Das haben wir am Sonntag auch gemacht und der Lehrer, der die Sicherheitsbestimmungen offensichtlich nicht gelesen hat und als Quarantänepatient  besonders mit Vorsicht zu genießen ist hat sogar seinen lauwarmen Tee  zum mittrinken angeboten.  Da haben aber der Stumme der Blinde und der Ausländer dankend abgelehnt und um gebührenden Abstand gebeten. Mit Abstand am Sonntag  auf den Berg und im Zweifel bei Regen und mit Abstand bei uns auf der Terrasse am Freitag ein Bier. wenn es nichts nützt, schaden kann es nicht. auch hier muss ich sagen, wie öfter, ich diktiere die Texte am Handy und wenn Fehler vorkommen , so wäre ich für eine Vergebung dankbar, insbesondere vom Direktor. Im Wald ist es übrigens herrlich, ich freue mich schon jetzt, morgen wieder zur Arbeit fahren zu dürfen und gut geht es mir im Moment auch noch, trotz eines heimgekehrten Teilzeitmadrilenen. auf Abstand achte ich seit Samstag mit Nachdruck!

Man achte auf den blinker am sattel
Eigentlich ist der wirt doch ganz nett
btr

Wurst und Salat muss nicht Wurstsalat heißen!

Cuby weist mich heute am Telefon darauf hin , dass seine Gattin zwar gestern eine große Tüte vom Metzger Müller bei uns in den Türrahmen legte – mit Allem, was das Herz begehrt: Aufschnitt, Fleischwurst, Dauerwurst – ich aber abends einen Löwenzahnsalat poste.

Da hat er ja recht! Heute gab es als Mittagessen eine Kombi aus gesund und lecker: Bulgursalat mit Gurken, Paprika, Zwiebeln, lecker und eine Scheibe von der guten Metzger-Müller-Wurst, auch lecker. Hinterher was Süsses.

Anja befürchtet schon, ich instagramme demnächst unser Essen. Nee, mach ich nicht. Ich wollte nur der Wahrheit Genüge tun.

Lutz (Poster-Boy)

Neue Situation – neues Hobby?

Durch Anja habe ich ja kennen und schätzen gelernt, auch schon mal gesund zu essen. Sie kennt sich aus, hat Ideen und ihr wisst, dass sie ziemlich gut darin ist, “mal eben” ein leckeres Essen zu zaubern.

Woher hat sie das? Ja klar, von der Mama. Silvia, meine beste Schwiegermutter von allen, hat gestern in einem Telefonat gesagt, jetzt sei doch schon eine gute Zeit für Salat aus dem Garten. Ach so? Welchen Salat? Und woher? Die Auflösung folgte auf dem Fuße: frische junge Löwenzahn-Pflanzen. Tatsächlich gibt es auf unserem Wimbledon Rasen reichlich davon. Klein, frisch und grün.

Also habe ich (….!) ihn herausgeschnitten, gut geputzt und mit einem – das kann ich – Olivenöl Dressing angemacht. Der Clou: auch das ein Tipp von Silvia: in den Salat gehören auf jeden Fall noch Gänseblümchen!

Tja – lecker war`s und wenn ich noch diskret hinterher schieben darf: den Löwenzahn gut heiß abwaschen, dann verliert einen Teil er seine Bitterstoffe.

Maître de Cuisine, Lütz

 

hallo Jungs und wohlriechende Damen..

natürlich hat es der Direktor  mal wieder auf den Punkt gebracht.
Es könnte an der Zeit sein, den Block für mental aufbauende Diskurse zu nutzen. Aber das haben wir ja irgendwie immer schon gemacht 🙂
Am Sonntag rief Karl schon präventiv, an um klar zu machen, das ich mich melden solle für den Fall, dass irgendwas nötig sein sollte. Rührend, das mein ich ernst, und typisch für Karl und die ganze Truppe.
Also, ich hoffe, dass niemand zögert, mich anzurufen wenn ich was tun kann. Denn außer einer Bronchitis, die sich schon wieder seit drei Wochen festgesetzt hat, gehts mir gut. Sogar   für einige Höhenmeter gestern. Die Hustenanfälle bringen mir großen Respekt ein beim Einkaufen. Da fährt einem keiner mehr in die Hacken mit dem Einkaufswagen.;))
Insgesamt macht mir die ganze Geschichte auch ganz schön Schiss. Gerade wurde gesagt, dass man sich auf eine Dauer der Krise von 2-3 Jahren einstellen soll. Da komm ich selbst als Berufspessimist nicht mehr mit.
Trotzdem würde ich gerne eure Meinung dazu hören, ob wir weiter zusammen fahren sollen, solange wir dürfen. Mit ein paar Vorsichtsmaßnahmen bzw. Verhaltensregeln müsste das doch gehen.
Oder nicht ? Es brechen verdammt viele liebgewonnene Events weg diesen Sommer. Die Livemusik, das Freibad?, Festivals und Reisen. Da bleibt doch nur noch der heimische Tann, der steile.
Bleibt gesund
Novize
PS.: Neue Einteilung : Jugendgruppe/ Risikogruppe har har

Euch wird geholfen

Hallo Anja, Hallo Lutz,

dank deiner Hilfe kann ich nun auch mal hier drüber schreiben. Schön das ihr wieder zuhause seit. Unschön

das ihr euer Heim nicht mehr verlassen könnt. Die Vorstellung, das ich vielleicht  demnächst auch zuhause sitzen muss, ist schon gruselig. Es könnte ja jederzeit jeden von uns treffen. Umso wichtiger ist es, mit anderen in Kontakt zu bleiben. Also, wenn euch irgend etwas fehlt, schreibt oder ruft an.

Liebe Grüsse

Georg

 

Echt gut!

Wir beiden, Anja und ich sitzen in unserer “häuslichen Quarantäne”. Wir sind durch Euch gut versorgt. Das ist ja nun wirklich eigentlich eher luxuriös als schrecklich. Noch 12 Tage – hoffentlich gesund. Die Sonne scheint, draußen ist Frühling. Die Terrassentür ist weit offen.

Das eigentliche Problem  – jedenfalls für mich – ist das mentale Umgehen mit dieser Gesamtsituation “Pandemie”. Ich kann`s nicht gut. Ich mache mir Sorgen über alles und fühl`mich nicht gut. Kopf hin, Gefühl her. In der Tat bin ich sehr froh, dass ich “was zu arbeiten” habe und viel telefonieren und mailen kann. Man könnte es auch Sublimation nennen. Wie doof ist das denn?

Am Nachmittag, inzwischen ist Ruhe eingekehrt – ich kröse im Garten rum, klingelt das Telefon. Unser Sportkamerad Holgi ist dran.

“Hast Du noch genügend Bier im Keller? Ich fahre noch einkaufen und bring Dir eine Kiste vorbei. Welches denn am liebsten?”

Tja, und da standen denn `ne dreiviertel Stunde später Brinkhoff`s Pils und 2 Mettwürstchen im Türrahmen.

So was baut auf. Nicht nur wegen des Bieres – sondern wegen der spontanen Geste des “Stummen”. Echt gut.

 

Übrigens finde ich, dass wir dieses blog durchaus mehr nutzen könnten – gerade in Zeiten, zu denen wir wenig bis nichts gemeinsam machen. Sogar der Abend beim Bräsigen ist ja nicht mehr die Woche teilend. Ich fände es gut, ein wenig blog-Bewegung tut vielleicht nicht den Muskeln, vielleicht aber den Gemütern gut.