Aufsitzen und ab in die Natur

Wie sang es schon Westernhagen? “Freiheit, Freiheit, ist das Einzige was zählt!” Und so war es sicherlich ein besonderes Zeichen, dass uns zum Start der Familienausfahrt 2020 zwei ausgebüchste Heidschnucken am Emscher-Quellhof begrüßten und mit ausgelassenen Bocksprüngen ihre Freiheit genossen. Eine Freiheit, die auch wir über Stunden in unseren Sätteln spüren sollten.

Wie in der Marlboro-Werbung gab der Direktor den Befehl zum Aufsitzen, und weder die gut riechenden Damen noch die Helden ahnten, dass der mörderische Ritt entlang eines ehemaligen Abwasserkanals mit so viel Industriegeschichte und Abenteuer verbunden sein sollte. Wald, Feld und Wiesen, kleine Siedlungen, Schrebergärten und Emscher-Pumpstationen flogen nur so vorbei. In der Nase immer den Wind von Freiheit und Abenteuer im Sattel, der erstaunlicher Weise weder nach Zigarette noch nach Kloake roch. Als wir endlich die Siedlungen der Malocher durchstoßen hatten, öffnete sich vor uns der Kunstsee der Schönen und Reichen. Eingerahmt mit teuren Kastenbauten im Stil von Zigarettenschachteln der 70er Jahre lässt die Pfütze mit Treppenweinberg keinen Zweifel daran aufkommen, dass Geld – gewaschen oder auch nur gefärbt – hier gut angelegt ist. So hatten sich die Helden bereits ein Grundstück gesichert, als in Dortmund noch Bier und Stahl in Strömen flossen und Bürgermeister Roggenkemper als Ekel von Datteln durch die Krimis des Grafit-Verlages stolperte. Doch Mord und Totschlag sind im neuen Vereinsheim am Phönixsee ausgeschlossen: Die gute Verpflegung wird durch Brauerei, Brennerei und Weinkeller ebenso gesichert sein wie ein fester Platz für jeden an der 30 Meter langen Theke.

So ging es nach der kurzen Besichtigung der Baustelle wieder ab in die Natur und damit hinaus in die Freiheit. Der Chef (T.d.g.SpA.i.uu.F.) gab seinem Zossen die Sporen bis die Rote auf dem ältesten Fahrrad meuterte. Nicht aufgrund der hohen Geschwindigkeit, die  ihre langen roten Haare im Wind wehen ließ. Die gut riechende Dame hatte einfach Durst und verlangte nach einer Tränke mit Schaum oben drauf. Doch nicht einmal der Einspruch des Feuchtigkeitsbeauftragten, dem die Zunge ebenfalls bereits am Gaumen klebte und der sich daher nur noch mit Zeichensprache verständlich machte, konnte den Tross vor der regulären Mittagspause stoppen.

Und die hatte es in sich: mit letzter Kraft erreichten die Helden und ihre Damen (und ein Kind im Erwachsenenalter) den wunderschön gelegenen Gasthof. Die resolute Kellnerin ließ blitzschnell durchblicken, dass auch ein Herr Direktor, ob mit (T.d.g.SpA.i.uu.F.) gesegnet oder nicht, hier zurück ins Glied muss, wenn er denn nicht verdursten und verhungern will. So ging auch gleich das erste Weizen an den Herrn am Pärchentisch, der – ansonsten sparsam – Geld dafür raushauen will, dass er am Tag der Einheit (3. Oktober) seine Conni ehelichen kann. Ein Raunen ging durch den Biergarten und der Termin wurde artig vorgemerkt. Zwei Herren am “Junggesellentisch” zeigten sich von den Helden-News allerdings wenig beeindruckt. Sie hatten schon die Augen geschlossen und die Lippen zum Schnarchen leicht geschürzt, bevor die kräftige Serviererin die schweren Platten mit den leckeren Speisen auf die Tische hievte.

Im Angesicht der brennenden Sonne und der 10 Restkilometer wurde vor dem Neustart leider auf eine verdauliche Streuobstwiese verzichtet. Schnitzel, Burger, Polade und Reibekuchen mussten also auf rein biologischer Weise den Weg in den Enddarm finden. Und natürlich fand der Herr Direktor (T.d.g.SpA.i.uu.F.) mit leichter technischer Hilfestellung des Schriftführer zurück zum Ausgangspunkt einer wirklich wunderschönen Ausfahrt. So schön, dass niemand sein Rad gegen die abhebenden Jets am Dortmunder Flughafen hätte tauschen wollen, die kurz vor dem krönenden Abschluss die Heldentour kreuzten.

Bei Kaffee und Kuchen im Quellhof-Café fiel die Anstrengung der 50 Kilometer schnell ab und das Lob für die Organisation galt dem T.d.g.SpA.i.uu.F:

Vielen Dank Lutz, das war ein wunderschöner Tag mit vielen lieben Menschen in der freien Natur!

 

 

 

Alle sind angereist, es kann losgehen. Der Herr Direktor, Träger des Goldenen Sportabzeichens in ununterbrochener Folge (i.uu.F.), gibt an der Emscherquelle das Zeichen zum Aufsitzen.
Diese beiden Heidschnucken ware von der Weide ausgebüchst und begrüßten uns am Startpunkt.
Kleiner Stopp am Phönixsee mit einem großen und gewichtigen Blick in die Zukunft des Heldenclubs: Im Hintergrund (über Josefs Kopf) befindet sich das neue Clubheim der Helden im Bau. Der Bezug ist für 2022 geplant. Im Untergrund befinden sich Brauerei, Brennerei und ein Weinkeller. Der Thekenbereich soll sich durch das gesamte Gebäude über drei Etagen ziehen. Feste Stammplätze werden bereits gegen Höchstgebote vergeben.
Farina von den Kleinen Strolchen mit den lustigen Löckchen war auch dabei.
Guten Abend, gute Nacht nach 10 Bierchen? Nein, nein, es war erst Mittag. 30 Kilometer auf dem Rad können aber auch schlauchen…

 

 

 

Wer bekommt das erste Weizen zur Mittagspause: Natürlich der Dustigste.

 

 

 

 

 

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