Ja, die Ausfahrt war anstrengend und lang, aber immerhin haben wir auf den Balver Höhen mehrmals die Sonne gesehen. Ja, wir sind einmal falsch abgebogen und wollten uns dann einen weiteren “Schweineberg” sparen.
Was haben wir gestern gelernt: Probiere nie eine neue Streckenführung aus, die du nicht mehrfach auf Herz, Nieren, Steigung, Untergrund, Biergärten und Servicestationen getestet hast, fahre am besten immer hinterher. Es ist zwecklos, gegen tiefsitzende Lehrertraumata anzustinken. Ersatzkette und/oder Kettenwerkzeug kann hilfreich sein. Ein Navi ist nicht zwingend notwendig, ein aufgeladenes Handy schon. Scheibe
Tag: 19. Oktober 2020
Das Ende einer sonntäglichen Ausfahrt
Es ist jetzt Sonntag 22.30, ich bin zuhause!! Der “Elektrische” hat mich auf einen Artikel im Blog hingewiesen.
Ich war erstaunt zu sehen : Meine Fotos.
Nach dem ich auf dem langen Weg von “gefühlt” Frönsberg über die Alpen nach Binolen, mit dem Fahrrad auf der Schulter!! ja genügend Zeit hatte darüber nachzudenken, wie schaffe ich es mit meinen mangelhaften Computerkenntnissen
die Beweisstücke in Form von Fotos in den Blog zu kriegen, war da noch etwas.
Die Worte des Direktors bei unserer Trennung:
AB JETZT GEHT ES IMMER NUR BERGAB UND DANN BIST DU GLEICH IN BINOLEN!!!! Man überließ mich meinem Schicksal.
Der Altlehrer muss etwas geahnt haben und gab mir vorsichtshalber sein Handy mit, meins hatte ja nur noch 2% Accu und das würde sicherlich nicht für ein paar Tage reichen.
Also schnell Nele anrufen und von Volkringhausen nach Binolen umbuchen.
Aber ich habe nicht mit einer “Falschaussage” des Direktors gerechnet. Von wegen gleich da…. jeder Weg der nach unten ins Hönnetal nach Binolen führen sollte… und es waren viele…
war ein durch die Monstermaschinen, genannt Harvester, künstlich hergestellter “Schlamm Weg” der nach 300 Meter runter, endete.
Also wieder 300 Meter Bergauf. Naja… unser Name “Berghoch im Sauerland” ist Programm!!
Also, nach einigen runter und rauf, natürlich mit dem Rad auf auf der Schulter, ich wollte , wenn ich im Jahr 2050 gefunden werde, wenigstens mein geliebtes Rad dabei haben, sah ich dann doch am Horizont die ersten Dachziegel …. endlich dachte ich.
Immer näher dem Ziel vor Augen, es wurden immer mehr Dachziegeln. Ich wurde stutzig… in Binolen gibt es doch nur den Bahnhof, oder wurde in den letzten 4 Wochen eine ganz neue Siedlung gebaut. Immer näher beim Ziel… ein noch nicht beseitigter Maibaum. Der steht doch nicht in Binolen…dann das Ortsschild : Volkringhausen.
Also, das vom Altlehrer geliehene Nokia Handy der “Neusten Generation” Baujahr 1995, völlig erschöpft und auf dem Zahnfleisch robbend , aus der Tasche gezogen. Hmm, wie war das mit der Tastensperre?
Bevor ich mich jetzt noch Stundenlang mit diesem hypermodernem Gerät beschäftige, ein Blick auf mein IPhone, Super, 1% Acculeistung. Also, jetzt schnell Nele anrufen.
Zum Glück ist sie nach 3 Minuten Klingel, man befand sich ja nach langem Warten schon im Modus “Tiefschlaf” und am Bahnhof Binolen, zum Glück doch aufgewacht.
Wieder Umbuchung nach Volkringhausen.
Kurz vor Sonnenuntergang dann endlich die Dächer von Sundwig.
Mir stellt sich jetzt natürlich die Frage:
Fahre ich jemals wieder alleine mit dem Altlehrer und dem Direktor? Was ist die Alternative? Der Blinde? Der Mittagsschläfer? Der Novize? Nee….
Geht nur noch mit Komoot, einem vollem Accu inklusive
Powerbank, Kettenwerkzeug und Überlebenspack.
Im Ernst: Trotz alledem… es hat auch ein bisschen Spaß gemacht und ich werde nächsten Sonntag wieder dabei sein.