Genuss am Berg

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Runder Tritt. Sauberes Tempo. Schwitzen. Eher unruhige Atmosphäre – plötzlich ein neues Bild vor Augen:

Da saßen sie. Völlig entspannt tauchten sie vor uns auf. So ungefähr um 12 Uhr mittags. Perfekt nach Süden ausgerichtet:

das braungebrannte Wanderer-Pärchen – im kurzärmeligen T-Shirt unter der wärmenden Sonne auf der Bank an einer belebten Wegekreuzung hoch oben im Balver Wald – beobachteten amüsiert die vorbeistrampelnden und sofort wieder hastig im Wald verschwindenden kunterbunten Mountainbiker – packten ihre Weingläser aus und ließen sich`s gut gehen. Vermutlich mit gut gekühltem Chardonnay. Oder wahlweise auch atmendem Rotem aus bester Rhone-Lage.

So ungefähr muss das sein, wenn man das Stadium der Transzendenz erreicht hat – man steht, bzw. sitzt über den Dingen. Wunderbar.

Wir haben es nur in einem ganz kurzen Moment vom Sattel aus sehen können. Sind ja eher schnell unterwegs. Kontemplation kann man ja eh` nicht fotografieren.

Zu diesem Zeitpunkt pedalierten wir bereits auf dem Weg “nach Hause”, hatten gute zwei Stunden hinter uns. Ein perfekter Mountainbike-Tag. Nahezu trockenes Geläuf, der Himmel unfassbar blau, die morgendliche Kälte lag lange hinter uns. Die beiden “Gast”fahrer Frank und Wolfgang haben uns zu 800 Höhenmetern motiviert. Beide konditionell gut geschult und mit hochwertigem Material ausgestattet – hinzu kommt eine gewisse Lockerheit, die Spaß macht.

Jogi – die harte Schule der letztwöchigen Winterberg-Tour hat er gut verdaut – nahm mit Bravour die heutigen Anstiege. Er war nur mehrere Male nahezu unauffindbar verloren. Wege-Gabelungen haben es eben in sich. Eine falsche Entscheidung und Deine ganze emotionale Bezugsgruppe in grellem Lycra ist auf einmal weg. Durch Brüllen, Pfeifen und andere funktelefonischen Verlautbarungen haben wir uns aber jeweils wieder gefunden.

Diese herrliche große Runde ist wie immer bei komoot dokumentiert – die Strecke ist halt die von meinem Iserlohner Heimathafen und bis dorthin zurück aufgezeichnet. Wie gesagt: 800 Höhenmeter, ca. 30 km Mettgenpin-Mettgenpin bei einem Schnitt von 15 km/h ist voll in Ordnung.

Und ein paar Bilder sind auch noch nach zu reichen:

2 Gedanken zu “Genuss am Berg

  1. Sehr schöne Tour bei herrlichem Wetter. Wenn ihr zufällig am Münchener Schloss Nymphenburg vorbeigeradelt werd, dann hättet ihr Sonntagmorgen auch ein entspanntes Pärchen sehen können: Mela und ich in der Sonne vor dem Schlosscafé im Palmenhaus mit einem Gläschen Sekt in der Hand. Natürlich hatten wir da unsere Morgenwanderung durch das weitläufige Areal schon hinter uns …

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