Ist es so genehm, Herr Direktor?

Nach dem Grünkohl eine Sülbergsche Birne gefällig?

Das Orgateam hat nachgearbeitet. Jetzt steht auch der Ölabscheider in der Garage bereit. Sagt also morgen alle weiteren Termine ab. Bitte das Orakel und die Diskokugeln nicht vergessen. Die Jugendabteilung wird es nach Kaffee und Kuchen so richtig krachen lassen…

Grünkohlevent im Blechschuppen – erste Vorbereitungen sind abgeschlossen

 

Ist das nicht schön? Das könnte eigentlich mein neues Wohnzimmer werden.

Was soll ich sagen: Autos stehen auf dem Hof, es ist aufgeräumt, es ist gefegt, Tische und Bänke stehen, die Deko hängt und die ersten Fässer wurden reingerollt. Die Vollversammlung der Helden kann kommen. Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude. Ja, die Frage wird kommen. Ich hab’ auch schon mal probiert, ob das mit den “selbstlaufenden” Fäßchen überhaupt funktioniert. Wenn bis Sonntag noch was drin ist, kann ich es euch auch zeigen…

Männer, wir müssen reden – bei Grünkohl und Pinkel, Bier und Birne

Eilmeldung – Eilmeldung – Eilmeldung – Eilmeldung – Eilmeldung

 

Die Lage ist ernster als Atta glaubt. Der Schriftführer meldet sich in einer wichtigen Angelegenheit.
  • Liebe Tretlagerverdreher,
  • heute wendet sich euer Schriftführer im Auftrag des Direktors mit einer wichtigen, ich betone sehr wichtigen und hoch offiziellen Depesche an euch.

Seit der gestrigen Ausfahrt und der anschließenden Einkehr bei Peters hat der Club ein Problem.

Also eigentlich hat nicht der Club ein Problem, sondern einige Clubmitglieder haben ein Problem mit einer gewissen Abfolge von Klatsch- und Trommelbewegungen auf Gefäßen und Tischen. Ihr wisst schon. Das, was uns halt am Mittwoch vorgestellt wurde und bereits im Mettgenpin nach einer wenig taktvollen Übungsrunde auf wenig Gegenliebe stieß wird seit gestern von gewissen Personen strikt abgelehnt. Es geht soweit, dass dem Herrn Direktor zahlreiche Krankmeldungen von Rentnern für den anstehenden Neujahrsempfang angedroht wurden, sollte die Regie tatsächlich an der Aufführung dieser Schmonzette festhalten. Das kann man Aufstand nennen, man kann es aber auch als Selbstverteidigung deklarieren. Allerding gilt es nun, die Lücke, die jetzt im straffen und qualitätsvollen Programmplan des Neujahrsempfangs entstanden ist, mit einer neuen Einlage zu füllen.

Da die Zeit drängt, schauten gestern in einer eilig einberufenen Vorstandssitzung der der Herr Direktor, der Schriftführer, der Pessimismusbeauftragte, der Altlehrer und der Gestrauchelte ins Glas und in die Zukunft. Das Ergebnis sei hiermit für jedermann verkündet und gilt damit als rechtskräftig:

Alle Clubhelden, die Betonung liegt auf alle (es gilt strikte Urlaubs-, Sex-, Museums-, Ballett-, Konzert-, Heimwerker-, Koch-, Back- oder Sonstwas-Sperre) erscheinen am kommenden Sonntag, den 26. Januar, nach der sonntäglichen Ausfahrt zu einer Vollversammlung mit Grünkohlessen in der gefegten und beheizten Doppelgarage des Feuchtigkeitsbeauftragten (An den Sieben Gäßchen 13, Iserlohn). Der Gestrauchelte hat sich bereit erklärt noch in dieser Woche bei Nachtfrost über die Felder zu ziehen, um das schmackhafte Gemüse einzusammeln und anschließend mit allerlei Gewürz und Wurst in zwei großen Töpfen zu verrühren. Da die Vollversammlung beim Feuchtigkeitsbeauftragten stattfindet, ist Durst an diesem Tag ein Fremdwort.

Nach Speis und Trank werden alle Vorschläge zur Programmgestaltung, die dem Herrn Direktor noch in dieser Woche verschlüsselt (bitte keine Vorschläge im Block, das Pubkikum liest mit) zuzusenden sind, auf den Biertisch gebracht und bewertet. Nach der Premierung wird die ausgewählte Inszenierung so lange eingeübt, bis auch der letzte Versprecher sitzt.

Gegen 20 Uhr werden dann die aufgewärmten Grünkohlreste und  die letzten zwei Kisten Bier verspeist und getrunken bevor sich gegen 21 Uhr das Garagentor öffnet und die lustige Truppe in die neue Woche rollt. Getreu dem Motto: Betrunken Fahrradfahren ist ein Menschenrecht.

Vom Direktor soll ich noch ein “So sei es” in die Runde werfen.

P.S.: Treffpunkt ist am kommenden Sonntag um 10 Uhr beim Schriftführer. Hier können Wechselkleidung, Kostüme, Schminkutensilien, Getränke, Rückfahrkarten, Schlafsäcke etc. abgegeben und warm eingelagert werden.

Auf Kaffeetour mit Martinko Altrus – dem Mann, der in und aus der Tüte lebt

Im tiefen Wald am Wegesrand fanden wir den hilflosen ostbulgrischen Scherenschleifer Martinko Altrus vor. Er hatte sich in seinen leutenden Fußtüten verfangen. Der Direktor leistete sofort Hilfe und befreite den Mann aus seiner misslichen Lage.
Das Prinzip “Tüte in Tüte” oder “Sack in Sack” hielt Martinko auf seiner Europatour im wahrsten Sinne des Wortes über Wasser.
Den schweren Schleifstein sicher und trocken auf dem Rad zu transportieren war für Martinko immer wieder eine Herausforderung.

Soest/Brilon-Wald. Diese Tour war ein Ausreißer in der so ruhmreichen Geschichte der Heldenausfahrten. Ein Bruch mit den ansonsten immer verlässlichen Wetterbedingungen, ein Bruch mit den ansonsten immer konstanten und konsequenten Trinkgewohnheiten und nicht zuletzt auch ein Bruch in der Radfahrermode.

Nasen und Finger waren schon kalt und klamm, als uns Matthias‘ Schwiegervater auf dem Rad aus Soest hinaus und auf die Feldwege gen Arnsberger Wald lotste. Den Senior schienen die mäßigen Temperaturen weniger zu stören als die nörgelnden Helden. Hut ab, mit 90 Jahren ist man entweder abgehärtet oder man merkts halt nicht mehr.

Bis Hirschberg war in Erwartung einer kleinen Erfrischung moderates Treten angesagt. Nach einer etwas unübersichtlichen Waldroute lag das Dorf dann vor uns. Schnell folgten wir unserem Tourenplaner Matthias den Berg hinauf und hinein in die Kneipe. Es dauerte nicht lange, da musste die Wirtin ein neues Fass hereinrollen. Mantaschalen und Stachelbeersahne wurden geordert, während die verschwitzten Trikots über dem Kamin ausdünsteten und der Altlehrer auf einer Eckbank zum Liegen kam. Gott sei Dank waren wir die einzigen Gäste.

Wieder zurück im Sattel öffnete Petrus prompt die Schleusen und schickte uns auch noch Nebel in den schon düsteren Forst. So hätten wir den armen Kerl beinahe übersehen, der dort am Wegesrand auf feuchtem Moos wie ein Käfer auf dem Rücken lag und nicht mehr auf die Beine kam. Auch ihn hatte der Regen überrascht. Zu dumm nur, dass sich der einsame Radler in seinen Schuh- und Wadentüten, die er sich zum Schutz überstreifen wollte, verheddert hatte. Der Direktor war als erster vom Rad und leistete Erste Hilfe.

Stachelbeersahne statt Weizenbier – kein Wunder, dass der Himmel sich ausweinte.

Wie Martinko Altrus uns später in gebrochenem Deutsch erklärte, stamme er aus Ostbulgarien, sei von Beruf Scherenschleifer und befinde sich zurzeit auf Europatournee. Seine Dankbarkeit sollte uns die weitere Tour über begleiten – wir wurden ihn und seine Plastiktüten, mit denen er sich und seinen Schleifstein vor der deutschen Feuchtigkeit zu schützten suchte, trotz riskanter Fahrmanöver nicht mehr los. Seine verschwenderischen Kunststoffsysteme „Tüte in Tüte“ und „Tüte über Tüte“ sowie „Tüte an Tüte“ hat vergangene Woche in Berlin übrigens zum Verbot von Plastiktüten geführt. Worauf unser Martinko Deutschland fluchtartig verlassen haben soll.

Auf den letzten Metern bis zur Herberge in Brilon-Wald hatte die Dunkelheit  Jogi verschluckt und gab ihn nicht wieder frei. Keiner konnte sich recht erinnern, wann und wo wir seinen empfindlichen Po das letzte Mal auf dem Gelsattel gesehen haben. Das Warten am Straßenrand sollte zur Geduldsprobe werden. Vor allem, weil das erste Pils in greifbarer Nähe schien. Dann endlich ein Lichtflackern in der Ferne. Mit kräftigem Tritt donnerte Jogi wutschnaufend heran und beschwerte sich bitterlich über die das miese Sozialverhalten der sogenannten Kameraden. Allerdings stellte sich später auch heraus, dass unser Jogi die Truppe unerlaubt und unangekündigt verlassen hatte. Nach einer heißen Dusche, in trockener Abendgarderobe und nach einigen von der Seniorwirtin mit viel Liebe und Feldwebel gezapfter Pilskens war das kleine Missgeschick schnell wieder vergessen. Zumal dann auch der Blinde im Hotel aufgetaucht war und für „elektrische“ Stimmung sorgte.

Kaffeeklatsch statt Heldenstammtisch – es war teilweise beschämend.

Der zweite Heldentag endete bereits nach einem fulminanten Frühstück. Das war wirklich so gut, dass es anschließend nur Berg ab gehen konnte und auch ging. Aus der Heldentour wurde eine Kaffeefahrt. Feuchtwarmer Auftakt in den Sätteln. Dann die erste Einkehrverweigerung in einer Dorfkneipe, die Petrus sofort mit kräftigem Dauerregen bestrafte. Obwohl Martinko sich kurzfristig in eine Ganzkörpertüte gehüllt hatte, blieb auch er nicht trocken. In Büren nahmen die Helden vor Verzweiflung mittags Kaffee und Kuchen zu sich, weil die Gastwirte die Hähne noch oben hatten. Die beiden Bedienungen konnten anschließend mit Schrubber und Aufnehmer die Heldenspuren beseitigen.

Also wieder aufgesessen, um sich trocken zu fahren. Wenigstens hatten die Nachfahren von Onkel Adam in irgendeinem Dorf zwischen Büren und Soest ein Einsehen und ihre Bauernklause geöffnet. Das Flaschbier half über die letzten windigen Kilometer etwas hinweg.

Aber schön war’s doch, vor allem in der Nachbetrachtung. „Wieder mehr Geld für’s leibliche Wohl ausgegeben als für die Hotelbetten“ meldete der Direktor einige Tage später triumphierend.

Geht doch, kann aber noch besser werden…

Wir danken Onkel Adam für Bier und Unterkunft.
Ein seltenes Bild: Noch nie wurde auf Heldentouren so wenig Bier getrunken wie aktuell auf Allerheiligen und den Tag danach.
Am Ende zweier verregneter Tage fühlten sich die Helden wie durch diese Fleischwölfe gedreht.

Ich wäre dann so weit…

Wissen wir denn jetzt, wohin der Weg uns führt? Ach, ist ja auch egal. Regen ist am Freitag und am Samstag überall im Lande angesagt. Daher habe ich mir heute noch schnell eine leuchtende Helmkappe besorgt. Und damit die vielen Pilschen auf der langen Fahrt im Magen nicht immer so glucksen, sollen sie von Getreide in Riegelform aufgesogen werden. In der einen Nacht der Nächte, in der Helden im Sauerland auch gerne mal den Mond anheulen oder die letzten gesunden Stämme zersägen, setze ich auf die “Erfinder der Ruhe” und damit auf die Cassic-Variante.

Mit dieser Ausrüstung muss man übrigens nicht unbedingt auf Heldentour gehen – man könnte damit auch sicher über die Soester Allerheilgenkirmes irren, um anschließend in der Börde unterzutauchen.

Müsliriegel, Ohropax Classic und und Regenkappe für den Helm. Von mir aus kann es losgehen…

Wo die Kunst die radelnde Gesellschaft in zwei Klassen teilt

Schon 1951 hat der französische Künstler Marcel Duchamp mit seinem Werk “Bicycle wheel” die späteren Verwerfungen eindrucksvoll beschrieben, die 70 Jahre später hin und wieder in der Heldentruppe thematisiert werden. Wer sich Hocker, Rad und Schippe emotional nähern möchte, der muss ins New Yorker Museum of Modern Art reisen.                                                                                                                                        Foto: A. Reitmajer

 

Am Hudsonriver sind die Rennfahrer auf allen Trassen unterwegs.

Von unserem Korrespondenten Andreas Reitmajer

New York. Dass sich die Welt in New York schneller dreht als an jedem anderen Ort auf der Welt mag gefühlt der Wahrheit entsprechen. Die Stadt, die laut Frank Sinatra niemals schläft, ist ein riesiger Rummelplatz. Durchschnitten von eilenden Menschen auf planen Ameisenstraßen. Daneben drängen sich dicht an dicht fette Autos und Busse, deren Räder sich allerdings im Zeitlupentempo drehen. Der Big Apple ist ein einziger Stau in Häuserschluchten, durch den sich Biker und Skater lebensmüde winden. Ja, es gibt auch Fahrradwege.  Allerdings hat man sich hier noch nicht so recht darauf geeinigt, wem denn nun die paar Quadratmeter autofreies Pflaster gehören.  Da bedarf es schon einer klaren Beschilderung, die  auch nichts nutzt. Immer wieder rasen Räder auf dem Gehweg an einem vorbei oder aber Fußgänger hindern Radler am freien Tritt in die Pedalen.

Ruhiger, weniger sportlich aber dafür hochgeistig geht es im Museum of Modern Art (MoMA) zu, wo neben den vielen künstlerischen Ergüssen auch das Rad eine Rolle spielt. Schon 1951 hat der Künstler Marcel Duchamp Hocker, Rad und Schippe in eindrucksvoller Weise in Szene gesetzt und damit ausgedrückt, was Helden der Neuzeit fühlen und zu verarbeiten haben. So ist der Schritt runter vom Hocker (oder auch vom Sofa) und rauf aufs Rad gerade in der bevorstehenden Winterszeit oft eine Überwindung. Dennoch hat Duchamp in seiner hoch emotionalen Installation das Rad über den Hocker gestellt und damit eine klare Bewertung für das Bike – also für die Bewegung an frischer Luft – abgegeben. Über Rad und Hocker fällt das Auge des Betrachters dann unweigerlich auf die sich drehende Schippe, die wie ein Damoklesschwert über der einmal getroffenen Entscheidung für die sportlich Ausfahrt schwebt. Mit ihr bringt der Künstler neben dem Kampf gegen die menschliche Schwäche von Trägheit und sofala Liegendhaltung ganz prägnant den zeitlichen Aspekt des Handlungsstranges ins Spiel. Übersetzt in die Gegenwart bedeutet das:

Selbst wenn der Hocker gedanklich verlassen wurde um den Kampf gegen Berg und Tal aufzunehmen, so fehlt dem arbeitstätigen Helden dennoch die Zeit. Denn vor dem Vergnügen muss er zunächst einmal an die Schippe, um seinen Verpflichtungen nachzukommen. Einfacher haben es natürlich alle Früh-, Spät- oder auch wie immer Rentner, die schon um 17 Uhr oder auch den ganzen Tag über direkt vom Hocker aufs Rad hüpfen können, um vergnügt durch Feld und Wald zu radeln.

Prägnanter hätte der Künstler den Riss durch die radelnde Gesellschaft nicht darstellen können. Wagemutig wird in New York präsentiert, was für immer zeitlos und nutzlos bleibt und den Betrachter damit atemlos zurücklässt.

Sollten wir jemals ein Vereinsheim besitzen, so gehört dieses Kunstwerk dort hinein… (wir könnten es aber auch sicherlich ganz einfach nachbauen).

 

 

Hey Boss, gibt es heute Hitzefrei oder müssen wir in den Sattel?

Um 20 Uhr sollen heute Abend noch 28 Grad gemessen werden. Daher ein Vorschlag zur Güte: Start der gemütlichen Sternfahrt aus Hemer, Iserlohn und Pillingsen um 18 Uhr in Richtung Jagdhaus Im Kühl (Im Kühl 50, Iserlohn). Ankunft dort gegen 19 Uhr, Abkühlung mit dem Inhalt von zünftigen Halbliterkrügen bis Sonnenuntergang.

Schlangenlinienfahrt zum Freibad Schleddenhof. Dort erneut Abkühlung in den Fluten bis Mitternacht (hat heute wirklich bis 0 Uhr geöffnet). Anschließend individuelle Heimfahrt.

Wie wär´s? Wer ist dabei? Das Freibad können wir ja weglassen…

Die Nacht der Nächte versüßten uns Elke und Holger Reschke

Die Regenten vom Lamberg: Sommer-Sonnenwendkönigin Elke I. und ihr Prinzgemahl Holger IV. spielen mit dem Feuer.

Das war keine Pflicht, das war eine wunderbare Kür. Auch wenn Elke gestern Abend behauptete, sie habe sich nach meinem Aufruf zur Party am Abend des längsten Tages des Jahres “verpfichtet” gefühlt. Alles war gerichtet: Gastgeber und Gäste waren bestens gelaunt, das Bier kalt, der Grill heiß und das Feuer brannte nach anfänglichen Rauchschwaden beim Mitternachtstänzchen lichterloh. Sogar der Schutzpatron der Helden, der leider verletzte Josef, konnte via Satellit von Bochum in den Hemeraner Garten der Gastgeber geholt werden.

Bin jetzt schon gespannt, wer sich für das kommende Jahr warmläuft, um gekränzt und damit hoch dekoriert in die Clubgeschichte einzugehen…?

Vielen Dank für den schönen Abend und ein dreifach donnerndes

Hip, hip, huraaahhh

auf unsere Gastgeber.

 

 

Partystimmung am Feuertopf. Mella und Conni sind in Bestform. Im Hintergrund verrenkt sich gerade Eintänzer und Direktor Lutz.
Den “Mädels” wurde in der Nacht etwas kalt. Ein erbitterter Kampf um die wärmende rosa Decke war die Folge.

Was ist wahr und was gehört ins Reich der Fabeln?

Wir erinnern uns: Auf der Mitsommerfeier vor zwei Jahren hatte der Stumme (2.v.l.) noch keinen Pressesprecher und der Blinde (2.v.r.) fantasierte noch nicht ganz so überschwänglich wie aktuell im Blog zu lesen ist.

Wahr ist, dass ich mit meiner, zugegeben leicht provokanten Aufforderung zu einer Neuauflage der Sommer-Sonnenwendfeier, eigentlich nur einen Spaß machen wollte. Dass die Öffentlichkeitsabteilung der Firma Stumm & Co Kg dennoch umgehend und so freundlich mit einer Einladung reagierte, nehme ich natürlich auch für bare Münze und bedanke mich recht herzlich im Namen aller Clubkollegen. Mein wohlriechendes Weib und ich werden gerne unsere Aufwartung machen und am Eingang eine Schüssel mit einem Salätchen (Zutaten und Geschmacksrichtung sind noch offen) abgeben. Auch am Feuertanz nehmen wir bei fortgeschrittener Dunkelheit gerne teil.

Geradezu  unheimlich erscheint mir aber der Geisteszustand des Blinden zu sein. In Wort und Bild ist deutlich zu erkennen, dass sein Zustand in dieser Bochumer Einrichtung Tag für Tag instabiler wird und er derart ins Fabulieren gerät, dass sogar der Lügenbaron von Münchhausen erröten würde. Gut, wer sich Fliege-Pils intravenös verabreichen lässt, um anschließend mit blutjungen  Krankenschwestern auf einem Sonnendeck die Nächte durchzufeiern, der könnte eigentlich als geheilt entlassen werden. Dagegen spricht allerdings die Geschichte über die medizinische Karriere eines gewissen Dr. Fuentes in jener unheimlichen Klinik, in der unser Freund festgehalten und vermutlich unter starke Drogen gesetzt wurde. Erst Samstag berichtete er mir, dass sein Ausreiseantrag zum Fest des Stummen am kommenden Freitag abgelehnt wurde. Heute sagt er für mich überraschend sein eigenes Fest ab. Eine Befreiung aus den Klauen der Monster in Weiß wird unsere nächste Heldenpflicht sein. Zumal der Grüne Josef  in einem Beitrag zuvor ein Wort ausgeschrieben hat (ich weiß, wie es gemeint war), das in Deutschland zurzeit keiner mehr in den Mund nimmt. Beängstigender kann die Lage nicht sein…

Eine erste Besprechung zum Sturm aufs Bergmannsheil sollten wir daher am Freitag um Mitternacht am Feuer abhalten. Bis dahin werde ich wohl einen Lageplan jener Katakomben besorgt haben, in denen der arme Josef bei Bier und Gespielinnen festgehalten wird.

 

 

Hier läuft doch was aus der (Fahrrad)-Spur

Der heilige Josef muss mal wieder Karussell fahren, dann wird auch alles wieder gut… Von mir aus baue ich dem Grünen Helden noch einen Solarantrieb, damit er nicht auch noch im Club den Klimanotstand ausruft.

Unser Josef, Schutzpatron aller Helden, wird in einem alten Bergmannsheim trainiert, um schnell wieder heil zu werden. Der Herr Direktor verweigert sich den Sattelfreuden aufgrund einer Pharyngitis, Schluckbeschwerden, die durch kaltes Bier aber schnell gelindert werden könnten. Der Mittagsschläfer verlässt das Sofa neuerdings nicht mehr vor 18 Uhr und die für den kommenden Sonntag terminierte Familienausfahrt wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. Was ist eigentlich los im Club der Helden? Jeder macht was er will, die Zügel schleifen am Boden, die Gemeinschaft leidet. Sogar der Novize zollt nicht einmal mehr den Clubältesten den angemessenen Respekt.

Es ist Zeit für eine Vollversammlung, in der endlich jene Statuten feierlich verabschiedet werden, an die sich dann jeder zu halten hat. Dann kommt auch wieder Ordnung in die Truppe.

Ich schlage Freitag den 21. Juni vor. Am Abend der Sommer-Sonnenwende könnte der Herr Direktor ruhig wieder einmal ein kleines (rauschendes) Fest anlässlich dieser feierlichen Zeremonie geben. Der Josef dreht sich dann stundenlang fröhlich auf seinem Fahrradthron (natürlich mit Solarstrom) und ich springe mal wieder übers Feuer (sparsamme Flamme, betrieben mit Edelgasen aus eigener Sickergrube). Vielleicht schafft es ja diesmal jemand, diesen spektakulären Stunt fototechnisch einzufangen.

Übrigens: So ein Abend wäre auch eine gute Gelegenheit für eine weitere Tanzeinlage des Ensembles “Wohlriechende Damen auf Tour”. Ihr wisst schon: “Mit dem Rad, mit dem Rad, Kamerad…”

Mit dem Rad, mit dem Rad, Kamerad…